Verhaltenstherapie

Die Wirkung der Verhaltenstherapie besteht nun darin, in und außerhalb der Behandlung Lernprozesse in Gang zu setzen. Der Betroffene soll in die Lage versetzt werden, eigene – oft gewohnheitsmäßig ablaufende – Verhaltensmuster zu verändern, die bislang seinem Wohlbefinden im Wege standen. So kann ein depressiv Erkrankter während der Therapie lernen, automatisch ablaufende negative Gedankenketten (oder Einstellungsmuster) zu identifizieren und anschließend mit Hilfe des Therapeuten positiv zu verändern. Somit kann der Patient dann auf gleiche oder ähnliche Situationen adäquater reagieren.
Häufig genug tragen früh erworbene Denkmuster, wie "Ich kann nur zufrieden mit mir sein, wenn ich mindestens ebenso gut bin wie alle anderen in meiner Umgebung" zu Störungen bei. Ein derart verzerrter Maßstab ist auf Dauer nicht durchzuhalten. Vielmehr führt er zu einer tiefsitzenden Unzufriedenheit, zu Versagensängsten sowie anderen negativen Beurteilungen und kann längerfristig oder in besonderen Belastungssituationen zu einer seelischen Störung oder zu körperlichen Beschwerden beitragen. Hier gilt es, andere angemessenere und erreichbare Zielsetzungen zu entwickeln und sich nach realistischeren Maßstäben bewerten zu lernen.
Wenn es möglich und notwendig ist, wird versucht, wichtige Bezugspersonen in die Therapie mit einzubeziehen oder Veränderungen in der Umgebung (Wohnung, Arbeit) zu fördern, die im Zusammenhang mit den Beeinträchtigungen stehen und zu einem gesünderen Leben beitragen können.
Zurück zum Seitenanfang